FKK Artemis Razzia im Artemis, Der Mann der letzten Stunde

Wahlkampftaktisch ist diese Aktion ja nun offensichtlich auch nach hinten los gegangen. Die Herrschaft des Innensenator, der sich dort medienwirksam in Szene setzen wollte und im Ergebnis aber sich und seine Verwaltung blamiert hat, endet in den nächsten Wochen.
Wenn er eine ähnliche Aktion in einem Schöneberger Kietz durch geführt hätte, wo Wohnbevölkerung und Drogenstrich aufeinandertreffen, dann er vielleicht tatsächlich Wählerstimmen sammeln können. Mit der Aktion am Westkreuz hingegen, niemand durch unser Hobby belästigt wird, hat er sicherlich sehr viele Männer mit guten Einkommen vergrault. Der Anteil von CDU-Wählern ist unter diesen normalerweise relativ hoch und wird mit solchen Aktionen reduziert, insbesondere, wenn die in der gerichtlichen Überprüfung scheitern. So haben ihm nicht nur die verärgerten Männer, sondern auch ein Teil der Moralapostel, denen er imponieren wollte, die Stimme verweigert.
Das entschädigt zwar nicht für erlittene Haft, auch nicht für entgangene Einkommen, maximal für entgangene Vergnügen. Aber vielleicht vermag dieses Wahlergebnis einzelne Betroffene zu trösten.

Salve aus dem wilden Brandenburg

Lupus vetus

 

Ich habe extra den Stern gekauft und bin jetzt nicht wirklich schlauer.
Was dort steht sind nur zusammen getragene Fakten, die vorher schon bekannt waren. Journalistisch sicher kein Höhepunkt.


die Wachtel

 

Wirklich nicht? Ich habe zumindest mal gelernt, dass die CE in der Bundeshauptstadt 60 € beträgt.

Wirklich interessant und beachtenswert ist aber das Editorial auf S. 5 mit dem Schlusssatz: "Die Frage, ob menschenwürdige Prostitution möglich ist, konnte vorerst nicht geklärt werden. Fortsetzung folgt."

Das heißt, was wir hier im aktuellen Stern sehen ist der Beginn einer neuen Medienkampagne. Man erinnere sich welche Massenwirkung vom Stern ausgeht, z.B. dem bis heute legendären Report über Christiane F. oder jüngst dem Sturm der Entrüstung um das Zitat von Brüderle. Auch die Stern Fotoserie über Freier im Paradise Stuttgart Link removed ("Der Anblick wie die Frauen in die Zimmer gehen. Wie nackte Untote.") hatte ja einige Bedeutung in der Prostitutionsdebatte. Rudloff veranlaßte das zu dem bitteren Kommentar: "Ich wusste ja nicht, dass hinter den Journalisten Alice Schwarzer steckte." (Der Sternbericht wurde in EMMA zweitverwertet).

Dieser Bericht ist also wohl der Auftakt zu einer ganzen Serie. Begleitet werden wird das zur rechten Zeit von zahlreichen Auftritten in den diversen TV-Talkrunden von Maischberger, Will & Co. AS weiß über die Bedeutung und wird auf diesen Zug aufspringen, wenn sie nicht von Anfang an im Hintergrund mit dabei ist. Der Höhepunkt der Kampagne könnte medienwirksam geschickt zum Inkrafttreten des neuen Gesetzes nächstes Jahr gewählt sein.

Vielleicht also doch ein journalistischer Höhepunkt über den man noch lange reden wird. Zumindest stecken da journalistische Vollprofis dahinter. Ende offen. Oder doch schon klar?

 

Na ja mir fällt beim Stern als erstes ein das die deutsche Geschichte aufgrund Hitler's Tagebücher neu geschrieben werden muss. Seitdem ist der Stern doch nicht mehr ernst zu nehmen.
Zur Vertiefung dazu der absolut empfehlenswerte Spielfilm Schtonk aus dem Jahr 1992.

 

Es wird nichts so heiß gegessen wie es gekocht wird. Die Politik, Gerichte Staatsanwaltschaft und zuletzt auch die Polizei hat im Moment ganz andere Probleme. Wählerstimmen mit dem Thema Prostitution (Zwang?) kann man m. E. im Moment nicht generieren.

 

Das juristische Nachspiel.

 

Unglaublich, was so ein "übermotivierter" Oberstaatsanwalt sich da geleistet hat. Gefundenes Fressen damals für die Boulevardpresse, Bordelle mal wieder als hochkriminell darzustellen. Die Peinlichkeit des Razziaergebnisses interessierte dagegen später leider kaum noch jemanden.

Gruß vom
Blondinenschatz

 

Nundenn, nach mehreren Prozessen in Berlin und sturem Verhalten der Behörden nach klaren Ansagen des Gerichtes…. dass der Schuss nach hinten losgehen wird; hat die zuständige Senatorin von Rot | Grün nicht auf einen Vergleich von 25.000€ [ welchen das ARTEMIS] für soziale Zwecke gespendet hätte reagiert. Auch eine vom Gericht verhängte Entschuldigung bei den Betreibern und zu Unrecht verhafteten Hausdamen ist ausgeblieben.

Nunmehr lieht das Urteil vor ; 250.000€ Schadenersatz [ welchen das ARTEMIS wiederum spendet ] und eine öffentliche Entschuldigung der neuen zuständigen Senatorin der CDU ist umfangreich erfolgt.
=> nachzulesen über Google in mannigfaltigen Presseberichten
https://www.tagesspiegel.de/berlin/...digt-sich-bei-bordell-betreibern-9958230.html

unfassbar, was einzelne Beamte alles bewirken können, es macht mich sprachlos, dass diese dann nicht dafür belangt werden.
Was die einzelnen Personen, Ihre Familien und evtl. Kinder da erleben mussten… da darf man nicht darüber nachdenken.

 

Hier noch ein Pressebericht aus der Berliner Morgenpost