Samstag morgens so gegen 11 Uhr. Mit Vorfreude besteige ich die U-Bahn in Frankfurt, um am Hauptbahnhof feststellen zu müssen, daß alles anders kommt als ich dachte und anstatt um 13:15 ich erst sage und schreibe kurz vor 15 Uhr vor dem Samya stehe. Eine etwas mürrisch rüberkommende mir noch unbekannte Servicemagd erklärt mir, daß keine bückfreien Spinde mehr vorhanden seien - wie, jetzt schon? Das kann ja heiter werden. Geduscht, gepampert und sinnenfroh betrete ich den Saal, nehme eine Flasche kaltes Wasser und werde schon von zwei an der Bar hockenden Ladies mit animierendem Blick begrüsst: "Hallo Moravia" sagt die Bilge, "ich brauch 'nen Gast" die Meri. "Meri, um bei den Eisbären aufzufallen mußt du ein bisserl lasziver gucken", rate ich ihr und mittels dem eiskalten Apollinarisfläschchen bringe ich Meri doch glatt dazu, nicht nur animalische Bewegungsabläufe, ungewolltes Grinsen und Laute zu entlocken, nein, sie meint doch tatsächlich, eiskalt wie ich sie behandle, daß das sogar geil mache - also an alle, die Meri bisher immer mit dem Malus "Hackfr...." vorab verurteilen: nehmt' euch 'ne Flasche aus dem Kühlschrank, kostet nix und macht geil. Der Aufforderung zum Dreier kann ich, standhaft wie ich bin, zu Gunsten der BL-Live-Konferenz gerade entgehen. Viele neue Mädels, sechs Wochen Pause sind zuviel der Abstinenz, da blick' ich nimmer durch. Also pendle ich die nächsten 90 Minuten zwischen Fussball und Gaffen. Als dann dieser doofe Holländer zwei Tore gegen meinen VfB reinmacht ist das, nach der ICE-Odyssee, schon der 2. Gau an diesem Tag. Und der dritte sollte nicht lang auf sich warten lassen. Eine Rumänin namens Claudia lächelte mich, wahrscheinlich zufällig an, als ich desillusioniert den Kontakthof im EG betrat. Was soll's, dachte ich, einen Versuch ist es wert. Aber mehr auch nicht. Denn auf dem Zimmer hatte ich den Eindruck, daß selbst ein in Salz eingelegter Baccalau mehr Erotik und Einsatzbereitschaft in Erwartung geleckt und gebraten zu werden an den Tag legen würde. Zu Gute will ich ihr halten, daß sie mich zumindest des Lendendrucks befreite, ja, und schöne Augen hat sie auch - verdammt, bin ich genügsam geworden. Nichtsdestotrotz, die Hähnchenschenkel aus Katias Küche haben mir besser geschmeckt und der Palaver mit den alten Bekannten ließ den Abend doch recht unterhaltsam werden. Ein älterer Herr kümmerte sich heuer um die Beschallungsanlage und ich überlegte mir, ob ich denn schon mit dem letzten ICE 'gen Frankfurt fahren sollte. Diesen Gedanken mußte ich aber spätestens zu dem Zeitpunkt verwerfen, als Vali, ein Mädel aus dem Münsterland, es sich vor mir - der ich auf dem Schlüsselbretthocker zwischen Sofa und Bar eingefriedet saß - immer näher kam und sich rücklings vor mich positionierte - und das mir, der ich doch nur Handtuch trage und von nun an einer immer wiederkehrenden Folter durch dieses kreisende Becken ausgesetzt war. Aber ich laß' mir ja vieles antun, möchte ja nicht als Spassverderber gelten - außerdem durfte ich ja auch aus ihrem mit Wodka versetzten Redbull-Gläschen mich frei bedienen. Nette Unterhaltung über eine uns beiden bekannte Location von "Welt", 150 Kilometer weiter südlich, folglich war die nächste Zeit dem Plauschen und Anekdoten erzählen gewidmet. Auch ansonsten kamen wir uns immer näher, dem Sauerstoffmangel Rechnung tragend tauschten wir gelegentlich gegenseitig die Atemluft aus. Katia meinte später: ".... so, habt ihr endlich fertig geknutscht ...". Doch das Beste hatte unsere Küchenfee ja gar nicht miterlebt, als, der Saal war gerade weniger voll und die Schlüsselausgabe inzwischen an die Rezeption verlegt, Vali mir wieder ihre Vorderseite entgegenstreckte und dabei schwach auf den Knien wurde. Sie animierte doch glatt und wahrscheinlich von kaum jemand bemerkt wie im guten "alten Rom": "....ja, mach' weiter, ich verrate dich nicht ....." . Den Zimmergang haben wir dann in Ermangelung derselben in die Lounge verlegt. Als geborenen Römer kann mich so ein Ambiente ohnehin nicht irritieren. Eine nette Stunde auf der Couch - das Gesamtpaket hat gestimmt. Inzwischen war's fast 1:00 Uhr. Die italienische Reisegruppe aus Verona, die den Karneval als Vorwand für den 2-tägigen Samya-Ausflug genommen hatte, war immer noch gut gelaunt. Upps, Bilge kam auch ziemlich abgeschafft wieder vom Zimmer und amüsierte sich über mich und mein grauhaariges Zottelmonster, mit dem ich gerade gar wüste Gedanken austauschte. Sie holte sich Labsal am Trog und futterte auf der gegenüberliegenden Längsseite der Bar und warf mir noch wüstere, gar laszive Blicke zu. Zottelmonster und ich gesellten uns zu ihr und schließlich buchte sie mich auch noch. Ich hatte 'eh nix Besseres vor und mein Zug fährt ja erst kurz nach vier. Zimmer 5 - Heiliger Sankt Valentin war das nett. Ich liebe diesen Raum, die Wandgemälde und die Deckenspiegel. Hatten wir einen Spaß, also nicht nur so wie der gemeine Clubbesucher das so kennt, nein, das war witzig und geistreich obendrein. Irgendwie kann man ja fast alles gegenseitig kommentieren, es kommt nur darauf an, daß es harmoniert. Gebilgt und abgedreht, schee war's. Danach noch an der Bar wieder auf normale Betriebstemperatur abgekühlt, mich vom älteren DJ, einem HSV-Fan (das nächste Mal darfst mir auf die Niederlage doch noch einen ausgeben) und Sabine verabschiedet und um 5:48 wieder in Frankfurt angekommen. Alaaf!!