Der Chronisten-Pflicht geschuldet: Der Status eines oft kommenden Stammgastes hat seine Licht- und seine Schattenseiten. Neulich wieder im Hof aufgeschlagen und mich gewundert, wieso die Mädels meinen Namen kennen. So oft bin ich nun doch nicht im Fernsehen, noch dazu trage ich keine besonderen Merkmale mit mir herum, weder über noch unter der Hose. Nolens volens mit der Grazie mitgegangen, die meinen Namen schon wußte, die ich aber umgekehrt noch nicht auf meinem Lager begrüßen konnte. Entweder hören die Mädels bei den Gesprächen trotz unbeteiligter Miene und Weg-Guckens zu, oder es gibt oben im Sozialraum der Damen Fachgespräche. Nach den rituellen Waschungen in den Gemeinschaftsraum geschlendert, ziemlich empty alles. Männer an der Theke, Frauen auf den Sofas. Alles so, wie man es von jeder stinknormalen Gartenparty kennt, nur ein wenig nackter. Mein Auge fällt auf Babsi Malone ( es ist nicht ihr richtiger Nachname, natürlich, demnächst wird sie mich Jimmy Mentos nennen: der Mann, der aus der Rolle fiel). Sie grinst mich frech-fröhlich an, und schafft ein wenig Platz auf dem Frauen-Sofa. Sogleich spricht sie mich auf unsere letzten gemeinsamen Erlebnisse an und verspricht, sich unverzüglich auf die Suche nach einem angstfreien Kerl zu machen, um eine Wiederhlung zu ermöglichen. Erstaunlich, erstaunlich, sie denkt, ich würde das wieder genau so wollen. Sie hat Recht! (Von Frauen geliebt, von Männern gehasst, den Wehrsold in einer Nacht verpraßt. Von außen vergammelt aber innen auf Draht, das ist er: Der deutsche Flak-Soldat). Sie erhebt sich und stöckelt davon. Kurz darauf (Jeder Marketing-Fuzzi braucht per Telefon mehr Zeit als Babsi zu Fuß) kehrt sie zurück, gibt bekannt, dass sie mir Sarah auf Auge drückt und drückt mir statt dessen ihre Zunge... Jetzt beginnen die Schattenseiten. Wieso hat sich dieses Sofa-Luder meine Schachstelle gemerkt? Sie weiß genau, wo sie küssen muß, wie sanft und mit welchem Riessem (Riessem... Riessem is se dänzer, Riessem... usw.). Gegen Migräne gibt es auf Erden kein besseres Mittel. Die Umwelt wird langsam unscharf, da hört sie auf und fordert mich auf, ihr zu folgen. Und Jonny ging zum Zimmer am Ende des Flurs..... Das mit dem Sofa. Jedenfalls waren wir erst zu zweit und Babsi quälte mich mit einer gewissen Boshaftigkeit weiter. Aber nicht lange (objektiv: 2 Minuten, gefühlte Zeit: 20 Minuten). Die Tür ging auf und Sarah erschien mit einem hypnotisierten Opfer. An dieser Stelle begann die Dekadenz, die schon dazu geführt hat, dass irgendein angesäuerter Gott ein ziemlich erfolgreiches Attentat auf die Bordell-Fachmesse in Sodom verübte. So richtig mitbekommen habe ich das alles nicht, jedenfalls ist es ein recht beeindruckendes Gefühl, von zwei Mädels im schnellen Wechsel die Zungen zu genießen. Jede Frau ist wirklich anders, mein verhaßter Priester hatte also Recht. Woher er das wohl wußte? Aber, dieser Hof legt immer noch eine Kohle drauf. Wieder geht die Tür auf (und wird diesmal nicht geschlossen, wegen dem Überdruck) und herein kommt ein junger Mann mit Aylin (diese Geschichte spielt an ihrem letzten Urlaubsvorbereitenden Tag). Sie nehmen das Sofa, irgendwie, denn Aylin sagt von dort aus auch irgendwie mir und meinem ständigen Begleiter guten Tag. So also entstand der Tarzan-Schrei. Man schaut sich um und in Reichweite der zuckenden Glieder rackern drei schweißbedeckte Göttinnen zwischen stöhnenden Kerlen, die soeben erkennen, dass Gott eine Frau sein muß. Irgendwie verwirrt das alles den Geist, zumal die ständigen fliegenden Wechsel nicht rechtzeitig im Gehirn gemeldet werden. Einmal wippt ein steifer Jüngling an mir vorbei, während mein Steifer noch weiter eingesteift wird und Babsi an meinem Hals den Czardas trällert. Fast, aber nur fast, hätte ich zugegriffen. Nun ja, hätte mich nicht weiter belastet, ihn aber ziemlich sicher in einen Beichtstuhl getrieben. Da wäre er mit gerade diesem Problem auch unglaublich richtig gewesen, har har har. Nun, das Ende kommt als Flutwelle und diese findet Platz in zahlreichen Einmaltüchern. Fast noch interessanter finde ich die Räuberpistolen, die sich die Mädels anschließend erzählen. Jede hat eine Story auf Lager, wo es noch einen Tick wilder, extremer oder absurder zuging. Bravo! Das ist Kundenbindung pur. Da weiß man sofort, die Spitze ist noch nicht erreicht, es könnte noch mehr geben. Profi-Marketing vom Feinsten. Habe gleich die nächsten drei Termine fix gemacht. Babsi will sich nach Mädels umsehen, die für derartige Belastungen geeignet sind. Denn eines ist mal klar: ohne Kundenbindung (= längere Bekanntheit zwischen Mädel und Bube) ist so was nicht möglich. Wenn man neu ist, kann man nicht einfach eine Orgie bestellen. Mann weiß dann zum Beispiel gar nicht, welche Mädels miteinander können und bestens harmonieren. Einer wie ich, der darüber berichtet, wird zudem von ein paar Dingen ausgeschlossen bleiben, die nicht berichtet werden sollen. Gegen Ende noch ein wirklich prüfendes Auge auf Kira geworfen. Habe Abstand hiervon genommen, weil sie von oben bis unten dick eingeölt war. Warum? Nun, ich hatte Paranoia, stellte mir vor: ich umarme sie feste, verkannte dabei aber etwas, und sie flutscht mir mit Kassalla aus dem Griff. Sie fliegt nicht weit, zwei Meter nur, die Decke ist nicht hoch genug, knallt hart auf den Tresen und wird bewußtlos dort liegen bleibend an den Nächsten versteigert... Ok Ok, war ein Witz, meine Lenden waren lahm. Bearcat (nach Diktat explodiert)
Na, das nenn ich mal nen Bericht. Da weiß man wirklich nicht, ob man schwitzen, geil werden oder lachen soll
Genial ... Einfach geniel dieser Schreibstil ... jetzt weiß ich endlich, was in Sodom so passiert ist ... und wie der Tarzan-Schrei entstanden ist ... Und daß Gott eine Frau sein muß, weiß man als Hof-Besucher schon eine Weile ... ... so was gibt es eben nur im Hof ... Letztes Mal warst du im Doppelpack, jetzt im Dreier ... geht das so weiter ...???
@Ban aller Voraussicht nach wirst du bei deinem rstbeuch ja sogar zwei Hof-Spezialisten als Guide in Anspruch nehmen können ... wenn das nichts wird ...