Best of Ode an das Naturschnitzel

Dieses Thema im Forum "Best Off - Lesebuch für terminlose Zeiten" wurde erstellt von dev/null, 13. Juni 2009.

  1. dev/null

    dev/null schwer polophil

    Registriert seit:
    19. Juli 2004
    Beiträge:
    1.336
    Zustimmungen:
    857
    Homepage:
    An diesem Freitag soll es wieder in den Hof gehen. Römische Prominenz hat sich angesagt, und ich will mal wieder wissen, wo die Benchmark in Sachen außerhäuslicher Freuden liegt.

    Verabredet sind wir so gegen 17.00 Uhr. Folglich müßte ich um drei losfahren. Machen wir’s kurz: Als Wolfl um eins anruft und fragt, ob er mich abholen soll, verlasse ich gerade die Ausfahrt Siebengebirge. Das Fleisch ist schwach, die magnetischen Kräfte haben wieder einmal gesiegt.

    Auf dem Weg zur 28 grüße ich freundlich einen Eingeborenen, der bei geöffneter Motorhaube irgendwelche Reparaturen durchführt. Auf dem Gras liegt eine Lichtmaschine. Ob der wohl gerne mit mir tauschen würde?

    Einchecken, runter in den Keller. Es ist noch ruhig, nur ein Geschlechtsgenosse, der in nichterigiertem Zustand sehr gut in die Kreissparkasse einer mittelgroßen Gemeinde passen würde, bekommt gerade einen geblasen. Der Herr lächelt selig, die 40 Jahre Altersunterschied spielen in dieser Parallelwelt keine Rolle, und ich gönne ihm den Spaß von Herzen. God bless Pfizer.

    Nach dem gestrigen Sakura-Einsatz hatte ich nur drei Stunden Schlaf und döse daher eine Weile vor mich hin. Svenja wird gegen vier erwartet und soll mich aufrichten. Später gehe ich nach oben, labe mich an Reuters Ware und setze mich mal ins Wohnzimmer. Eine Brasilianerin präsentiert lautstark ihre Pussy, gynäkologisch, nicht sexy, und ich denke an das Bonmot vom rosa Innenfutter. Not my cup of tea.

    Dann Ankunft von Feldstecher und Jones, der harte Kern ist vor Ort. Mit Jones bin ich einer Meinung, daß einer Frau eine moderate Behaarung gut ansteht. Wir diskutieren gerade, ob landing stripe oder Hitlerbärtchen geeignete Formulierungen wären, als ich Svenja hinter dem Tresen sehe. Ich lasse den Mann einfach stehen, schleiche mich an, nehme allen Mut zusammen und halte um ihre 30Minuten-Hand an. Dummerweise war ein alter Recke schneller. Thekenjenny empfiehlt, ein Märkchen zu ziehen und zu warten, bis ich an der Reihe bin.

    Ich finde, heutzutage sollte man das online organisieren können. Termin anklicken, Kreditkartennummer eintragen, Barcode ausdrucken, fertig. Da im Hof aber alles ein wenig rückständig ist, wird es dazu nicht kommen. Immerhin versichert Svenja mir, mich überall zu suchen und zu finden, wenn sie wieder bereit wäre. Hat sie dann auch, nämlich als ich mit Wolfl zusammen unter der Dusche stehe.

    An dieser Stelle muß ich für Ortsunkundige kurz ausführen, was an Svenja so erfreulich ist. Zunächst: Sie ist ein Naturschnitzel. Keine Piercings, keine Tattoos, keine Strähnchen, kein Silikon, kein Botox, kein Dolce&Gabana-Müll. Die drögen CDL-Insignien sind ihr fremd. Sie ist der Typ girl next door, kein primärer Hingucker, nicht makellos. Man könnte kieferorthopädisch etwas machen, sie könnte ein bißchen joggen. Muß sie aber nicht. Sie ist haptisch eine Sensation. Noch nie habe ich eine Frau begrabschen dürfen, die ein derart perfektes Bindegewebe hat. Al dente. Sie ist intelligent, eloquent, wesensfest und macht den Job seit Jahren, ohne einen erkennbaren Dachschaden davongetragen zu haben. Und selbstredend ist sie technisch ganz hervorragend.

    Genug geschwärmt, wir kommen nun zum praktischen Abschnitt. Nachdem das mit der homoerotischen Einlage unter der Dusche nichts wird, gehe ich mit Madame runter, und wir machen es uns auf der Bank im Terrarium bequem. Das anfängliche Geschmuse eskaliert und mündet in einem Blowjob, bei dem mir Hören und Sehen vergeht. Sie schaut mich an, aber mit vollem Mund spricht man nicht. Ich überlege kurz, ob man nicht eventuell irgendetwas in Richtung GV…ach scheißegal. Weil das doch etwas schnell vorbei ist, verlängern wir den Termin und beziehen ein benachbartes Zimmer. Am Ende bin ich rundum zufrieden, grinse blöd und fühle mich herrlich entspannt.

    Nach einem kurzen Ausflug in den Garten, bei dem ich meinen Kollegen aus alten Tagen anrufe und schön von Anna grüße, was selbigen erbleichen läßt, gehe ich wieder in den Keller und sauge mich am Tresen fest. Nebenan wird der Professor im Stehen von gleich zwei Frauen fachgerecht versorgt, ohne daß davon jemand großartig Kenntnis nehmen würde. Die Zeit verrinnt, es wird eng.

    Wolfl feixt, weil er meine Neigung, die Sendezeit im Stil eines Kulenkampff großzügig zu überziehen, kennt. Eigentlich müßte ich jetzt gehen, um rechtzeitig in Frankfurt zu sein, aber ausgerechnet in diesem Moment steigt die Stimmung. Anna liegt alleine auf ihrem Stammplatz und sieht großartig aus, ein gar wunderbares Produkt des gelobten Landes zwischen Oder und Neiße. So hübsch, so lecker, Kochanie. Svenja sitzt unbemannt ganz nahe am Tresen und schaut rüber. Al dente. Womit habe ich das verdient?

    Dieses eine Mal siegt der Kopf. Nach der Übergabe des wohlverdienten Liebeslohns spuckt mich die Schieferhofmatrix aus und ich gehe mit einem wohligen Ziehen im Untergeschoß zu meinem Auto. Auf dem Weg sehe ich vor dem Haus 41 drei Ziegen friedlich grasen. Sie ahnen von nichts.


    Epilog

    Aus Alibigründen muß ich mich am späten Abend noch auf einer Veranstaltung blicken lassen, gediegen mit Essen und Musik. Alle Anwesenden sind vollständig bekleidet. Während des Smalltalks habe ich immer wieder an meiner Hand gerochen und, weil nur flüchtig gewaschen, die sehr, sehr schöne Kombination aus 50% Schieferhof-Seife plus 50% Svenja-Resten genossen.

    Ich schmutziger alter Mann.
     
    9 Person(en) gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden