Kaffeefahrt durch Böhmen, von Rumburk nach As

Dieses Thema im Forum "Der Rest der Welt" wurde erstellt von kisza, 14. Mai 2007.

  1. kisza

    kisza Optio

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    Letztes Jahr um diese Zeit gab mein Mopped im Böhmischen seinen Geist auf. An der Benzina vor Odrava. Knirschende Geräusche, furchtbar anzuhören. Hat mich zwar noch brav bis nach hause gebracht, aber jeder km war eine Qual. Danach 2 Monate Moppedklinik ...

    Keine schöne Erinnerung. Eigentlich sollte man an solchen Jahrestagen schon vorsichtshalber nicht aufsitzen, nicht mal anlassen. Autofahren vielleicht noch, am besten vorsichtshalber gleich zu Fuss gehen. Aber toller 1-A-Sonnenschein - und zur Abwechslung bei allen Wetterfröschen Einigkeit: nur noch bis Sonntag, maximal Montag morgen. Dann wird’s kalt, nass, eklig. Also Freitag nachmittag alle unguten Gefühle überwunden, Schreibtisch abgeräumt, noch mal Kachelmann gecheckt (es bleibt bei überwiegend gutem Wetter bis Montag morgen), mit Wolle zum Kaffee in’s Claudie verabredet, Mopped gesattelt und los. Im Schluckenauer Zipfel war ich ewig nicht mehr unterwegs. Ob ich die Wege noch finde?

    Das (neue) Alex jedenfalls finde ich schon mal auf Anhieb wieder – allerdings keinerlei Lebenszeichen ersichtlich.

    Weiter nach Vilemov. Das ML 1 hat immer noch diese umögliche Schotterzufahrt, eine Zumutung eigentlich, aber so gross ist die Auswahl an Clubs ja in dieser Ecke nicht, da muss man schon mal Kompromisse machen. 4 Holky im Angebot, eine nette kleine schwarzhaarige CZ wird als Ersatzreserve gemustert, die 3 anderen, na ja.

    Den Kittelberg tu ich mir nicht an, eine Harley ist schliesslich keine Enduro und mein Informant meint es lohnt sich eh nicht. Da der Partytreff auch noch zu ist, kann ich mir den Schlenker über Lobendava ganz schenken.

    Direttissime in’s ML 2 (noch so ein verbesserungsfähiger Schotterparkplatz ) anständigerweise wird mir gleich an der Tür verraten, dass „nur ein Mädchen da, besetzt“. Dann eben nicht, ein Kaffee gespart.

    Gerüchteweise hatte verlautet, ein Blick in’s Emanuelle solle sich lohnen. Wie immer freundlicher Empfang und brauchbarer Kaffee, dabei eine lustige Sitzordnung: in Ecke Nr. 1 befindet sich die Tür, in den anderen drei Ecken verteilt je eine von derzeit drei Kandidatinnen. Na ja, zumindest eine davon ist nicht direkt hässlich, aber mein Fall auch nicht grad.

    Jennifer und der komische Laden schräg gegenüber sind zu. Bienenhaus schenke ich mir, es ist zwar Licht zu sehen, aber Zufahrt und Hof sind nicht wirklich bikerfreundlich. Ausserdem soll sich’s auch hier derzeit nicht lohnen.

    Also ins Sahara, daselbst 2 Greteln anwesend, wer’s etwa üppiger mag, kann dort fündig werden – ich jedenfalls nicht. Wenn ich’s recht bedenke, war ich dort in all den Jahren überhaupt noch nie auf pokoje.

    Das Nicol überzeugt schon durch den anständig gepflasterten, mit Elekrotor verschlossenen und auch noch von einem – allerdings nur zum kläffen geeigneten – Köter „bewachten“ Parkplatz. So hätten wir das gern immer. Am Start 8 Mädels, 3 davon und die Barfee kenne ich von irgendwo und irgendwann, für die Gegend ein durchaus passables Inventar. Eine Dame gehört gewissermassen zur Lokalprominenz und ist dauergebucht, 2 Mann stehen schon an der Tränke Schlange. Positiver Gesamteindruck, aber nix, was ich jetzt unbedingt bräuchte dabei. Mich für einen Wiederholungsfall mit O. auch noch anstellen kommt schon gar nicht in Frage.

    Cleopatra lasse ich aus, da ginge ich nur im Regenzeug rein.

    Im Claudie 5 Greteln, 2 davon könnten immerhin ins Beuteschema passen. Allerdings zeigt das Stimmungsbarometer nur Werte um Null. Also mit Wolle ausgiebig Kaffee getrunken, die Lage im Allgemeinen und Besonderen besprochen. Wolle muss dann leider in’s (eigene :angel: ) Bettchen, er bringt mich und mein Mopped aber vorher noch unter:

    Das Hotel Waldstein in Jirikov ( http://www.firma-waldstein.de/waldstein.htm ) ist wieder geöffnet. Wolle ist so nett und fährt mit mir rüber. Obwohl wir die (mir von irgendwann und irgendwoher bekannte :rolleyes: ) Dame des Hauses ersichtlich aus den Federn geklingelt haben kein unfreundliches Wort, ganz im Gegenteil, ich kriege sogar einen Garagenplatz für mein Mopped. Sehr ordentliches Zimmer, uneingeschränkt empfehlenswert – denke ich an den „bewachten“ Parkplatz des Grünen Baum zu Rumburk in jeder Hinsicht die angenehmere Alternative. 650 CZK für Zimmer mit Frühstück und Garage sind auch noch ein Friedenspreis. Und das beste: am nächsten Morgen gibt’s echte Brötchen, keine tschechischen Bapp-Hörnchen :D

    Wolle bringt mich dann noch zurück in’s Claudie, wo ich mich dran versuchen wollte, die Ladies vielleicht doch noch aufzutauen – wird aber nix, die haben mich nach unserer Besprechung von vorher unter „Kaffeefreier“ einsortiert und gucken lieber Fernsehen – soweit sie nicht eh in der Ecke pennen. Na schön, so dringend hab ich’s dann auch wieder nicht.

    Per Pavel-Taxi geht’s nach Varnsdorf ins ehemalige I Love You. Dort sind von 5 Mädels leider 3 schon vergeben (ok, gegen 01.00 h am Freitag kein wirkliches Wunder), ein Gast hat das – zumindest baulich gar nicht so üble - Restaufgebot auf dem Schoß und kann sich partout nicht entscheiden. Die zwei lassen ihn dann das Los ziehen, auch mal was anderes J. Ich kann mich aber irgendwie nicht dazu durchringen, den Rest vom Schützenfest abzuräumen ...

    Mein Pavel-Fahrer Jiri bestätigt, dass damit die Besichtigung des örtlichen Clubangebotes im wesentlichen abgeschlossen ist: Oaza ist zu, Napoleon erst nächste Woche wieder ernsthaft in Betrieb, der Laden am östlichen Ende von Varnsdorf zwar offen, aber „fuuuih“. Ok, lasse ich’s also gut sein für heut und mich wieder in’s Waldstein chauffieren.

    Am Samstag spule ich bei zunächst bestem Wetter die kleinen Strässchen nach Most ab, dort ist Rennwochenende, ich besuche ein paar Bekannte und verquatsche den einzigen Schauer des Tages in der Box. Abends gibt’s auf Hrad Nevin (http://www.hradhnevin.cz) Steaks (zwar sehr gut, aber völlig überteuert, hätte man in Osek für 100 CZK weniger genausogut gekriegt).

    Von der Burg aus hat man einen perfekten Überblick, richtig vertrauenerweckend sieht das Wetter gegen Westen hin nach dem Abendessen nicht aus - Kachelmann hatte für Samstag abend eine wenn auch geringe Schauerwahrscheinlichkeit für Selb und Bad Brambach ausgeworfen. Nun wollte ich ja nicht unbedingt noch nass werden – ich entscheide mich daher, die Hasenjagd für heute ausfallen zu lassen.

    Am Sonntag dann wieder ungetrübt strahlende Sonne – aufsitzen und ab nach Westen. Besichtigung des Chomutover Reviers lasse ich aus, am frühen Nachmittag ist da eh noch nix geboten.

    Gegen 16.00 h laufe ich im Lucretia Borghia ein. Erst eine, dann 2 verpennte Schnepfen laden nicht wirklich zum verweilen ein, im pool schwimmen ein paar Flocken undefinierbare Materie – nein danke.

    Das Victory nebenan hat auch schon auf, der neue Parkplatz sieht seiner Fertigstellung entgegen. Prioritäten haben manche Leute – hätten sie lieber statt dessen in’s Personal investiert. Die 3 Mittelgewichte sind zwar freundlich gestimmt, aber für mich hätte es dann schon andere Argumente gebraucht.

    Wo ich schon mal dran vorbeikomme schau ich der Vollständigkeit halber auch mal in’s Paradies. Hätte ich mir schenken können. Während Anfang des Jahres doch noch so ein oder auch zwei ganz ansehnliche dort werkelten, diesmal drei echte Jammergestalten. Schnell wieder weg.

    Cheb rolle ich gewohnheitsmässig von hinten auf: erst die weniger vielversprechenden Lokale, dann die besseren. In der Waldschenke ein verfetteter und aufdringlicher , ähm, Dalmatiner? Und 2 Damen, die ihre besten Tage schon einige Zeit hinter sich haben. 3 andere angeblich auf Urlaub – was frau so sagt :zwinker: .

    In Pomezi 2 ganz nette Blondinen mittlerer Güte aus UA und das Thekengespenst. Hmm, da findet sich doch wohl noch was besseres. Im Life ist wohl Stammtisch angesagt, die Bar voller klönender Kaffeetrinker, die 7 oder 8 Mädels hängen in den Sitzecken rum. Wie üblich gelangweilt, nur nicht vom früher mal üblich gehobenen Niveau. Ich glaube ich habe sie alle schon gesehen – oder vielmehr übersehen. Lohnt derzeit nicht den Umweg. Auch im 21’er nix weltbewegendes am Start, allenfalls 1x Ersatzreserve.

    Also ab nach As, Caribic, Topas und Konsorten hebe ich mir für den Rückweg auf, falls denn gar nix zu finden sein sollte.

    Erst mal ins Hollywood. Na ja, freundlich sind sie dort. Und ich hab heut auch schon schlechtere Besetzungen gesehen. Aber richtig vom Hocker reisst mich keine der drei Grazien, die dort derzeit Dienst schieben - alle könnten auch mal ne Schonkost-Woche einlegen. Da zieh ich lieber noch ein bisschen um die Häuser.

    Im Gentlemen’s ist das Eishockey-Fieber ausgebrochen, eine plärrende Grossleinwand verjagd mich fast gleich wieder. Andererseits überblicke ich die Lage nicht auf Anhieb, 8 Mädels zähle ich auf die Schnelle, das ist man(n) derzeit ja schon fast nicht mehr gewohnt. Also lasse ich mir erst mal einen Kaffee zum halben Preis verkaufen und guck mir die Sache näher an. Der GC war für mich bisher terra incognita, über die Bar hinaus bin ich da doch tatsächlich noch nie gekommen. Irgendwas hatte immer ein rotes Lämpchen bei mir ausgelöst. Und tatsächlich, der Laden ist derzeit gut besetzt. Eine zunächst etwas abwesend wirkende Schöne ist definitiv das Highlight dieser Tour. Wie sich rausstellt, hat sie erfreulicherweise nicht nur optische Qualitäten, so dass ich mich ziemlich schnell entschliesse, den wissenschaftlichen Ehrgeiz für heute in die Ecke zu stellen.
    Auch wenn es mir unsympatisch bleibt, mein Mopped auf diesem Präsentierteller von Schotter-Parkplatz auszustellen und die Preisvorstellungen des Clubs, na ja, verbesserungsfähig sind - ich überlege mir am nächsten Morgen sogar entgegen meinen hochheiligen Prinzipien (!) ernsthaft, den Montag abend dort nochmal einzukehren ...

    Aber die Wettervorhersage bewahrheitet sich leider, so dass ich nach Erledigung meiner Erwerbsobliegenheiten froh bin, im Eilmarsch über die Autobahn wenigstens halbwegs trocken zwischen zwei Regenfronten durchzurutschen. Kurz vor der Haustür fange ich mir auf die letzten 5 Minuten dann doch noch eine richtige Dusche und mache mich auf dem spiegelglatten Schlackepflaster einer Dresdner Strassenkreuzung fast noch lang.

    Fazit: der Sommer fängt gut an :cool:

    Auch wenn immer wieder anderes gemunkelt wird: mit ein bisschen Mühe wird man(n) in Böhmen immer noch fündig und bestens bedient.

    Grüsse von kisza
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. Mai 2007
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