Tja, werte Gemeinde, jetzt müsst ihr tapfer sein. Das Leben hat ungeahnte Schattenseiten auf Lager. Deutschland. Brückentag. Sternzeit 2.10. Ich komme zufällig des Weges und kann mich nicht zurückhalten. Also klingele ich an einem berühmten Einfamilienhaus in der Einflugschneise von Köln/Bonn. Conny sieht mich mitleidig an, beruft sich aber auf ihr Schweigegelübde. Das hätte mich warnen sollen. Militärisch hektisch geduscht und in den "Salon" marschiert. Schock! Nur Kerle, keine einzige Frau. Nada. Nixos-naxos. Alle-alle. Nullouvert. Die Jungs stehen und sitzen an der Wand lang, schauen sich so komisch an, halten sehr konzentriert den Hintern an der Wand. Habe ich was verpaßt? Ist heute Spezial-Tag für französischen Männer-Talk? Ich schiebe mich an der Wand lang in den Keller, dort das gleiche Bild. Fast, Michelle ist von einer Zweierreihe Männer eingekesselt. Wahrscheinlich eine Polizei-Hundertschaft beim Üben für die nächste Demo. Nur der Quoten-Muselmann hat es nicht gepeilt, streift als einziger durch die Flure, ohne Wandberührung. Einige Jungs stehen schon sehr lange herum, manch einer riecht, als ob er von einer Überlebensübung kommt. Wer je Wildschwein gegessen hat, wird wissen, was ich meine. Ich wieder unter beibehaltung aller Vorsichtsmaßnahmen nach oben. Selten habe ich mich so über die Anwesenheit Babsis gefreut. Sofort in die Lücke gestoßen und abgeschleppt. Babsi meint noch, da wäre heute eine Sandy, ganz neu und verschüchtert, ob ich nicht....? Klar, wann hat man schon die Gelegenheit, das Mädchen gleich vor einer ganzen Meute Wölfe zu retten. Beide zeigten ihre Dankbarkeit in unvergleichlicher Weise. Jetzt weiß ich auch, wie das Einarbeitungskonzept im Hof aussieht. Man fängt nett an und arbeitet sich dann bis zum tecno-rammler (120 Beats per minute) hoch. Vorsichtig das Zimmer verlassen, gottlob nunmehr einige Damen gesichtet. Angeblich waren 12 Frauen da, vermutlich inklusive der Waschfrau, der Putzfrau, der Heizungsfachmonteurin und der beiden Leichen, die im Garten vergraben wurden. Und dann waren noch fünf unter der Dusche. Als ob das noch nicht reicht, konnte man als Frau auch noch an den falschen geraten. Einer saß zwar mit triefenden Augen rum, wollte aber keine Feindberührung, weil er geheiratet hätte. Und sein Kumpel wollte nicht aufs Zimmer, wenn der verheiratete nicht mitkommt. Männer! Conny schaut noch ein wenig verdrießlicher als sonst, vermutlich, weil man ihr verschiedentlich die Aufforderung zukommen ließ, doch einzuspringen. Alles in allem ein merkwürdiger, aber doch letztlich entspannender Tag.
Den Effekt kenne ich. Ich hab vor über 10 Jahren auch mal gedacht, so ein Brückentag bietet sich doch für einen Clubbesuch an um dann im FKK-Club Meindorf festzustellen dass ich nicht der Einzige mit der Idee war. Gleichzeitig meinten einige Mädels, dass sich so ein Tag gut eignet um sich ein langes Wochenende zu genehmigen. Das Ergebnis hast du sehr schön beschrieben. Seitdem such ich mir an Brückentagen eine andere Beschäftigung. Gruss, Josephus
An bestimmten Tagen geht man eben nicht in die Clubs, arbeitet lieber, und verschiebt um 1-2 Tage... anti-zyklisch eben. Ansonsten sehr schön geschrieben, habe Tränen gelacht. :groehl
Super! Hallo bearcat1, du solltes hier viel öfters posten. Dein Bericht war nicht nur informativ, sondern vor allem hervorragend geschrieben. Habe mich hier im Forum selten so amüsiert. :groehl Man könnte fast annehmen, Du warst im Hof.... Viele Grüße SF
Brückentag ja, leider kann so was mal passieren ... bei kleinen Clubs ist die Schwankungsbreite etwas größer .... und im Hof ist die Damenbesetzung derzeit leider etwas knapp ... ... muß ja nicht unbedingt schlecht sein ... :greenfing