Best of Freakshow und Hells Bells

Dieses Thema im Forum "Best Off - Lesebuch für terminlose Zeiten" wurde erstellt von dev/null, 27. August 2009.

  1. dev/null

    dev/null schwer polophil

    Registriert seit:
    19. Juli 2004
    Beiträge:
    1.336
    Zustimmungen:
    857
    Homepage:
    Am gestrigen Mittwoch war ein erneuerter Besuch im Hennefer Haus der Freuden fällig. Zu diesem Zweck verabredete ich mich mit einem Kämpfer der ersten Stunde, nämlich jenem Kollegen, mit dem ich im März unser Schieferhofdebüt zelebrierte. Aus irgendwelchen Gründen verspätete er sich um fünf Stunden; das minderte meinen Spaß ob des Erlebten aber nicht.

    Die Hinfahrt aus Frankfurt verlief erlebnisarm, ich fand die Serpentinenstrecke ohne Navi und ergatterte gegen 14.00 Uhr den letzten Parkplatz direkt vor dem Haus. Whdg, 70 Euro und ab in die gute Stube.

    Während es anfänglich noch ruhig war, füllte sich die Bude später beträchtlich, und das sollte Folgen für meine Agenda haben. Die sah nämlich ursprünglich eine Mischung aus zertifizierten Naturschnitzeln und Neuem vor, letzteres in Person von Magda/PL. Dazu später mehr.

    Bevor nämlich von schnödem GV berichtet wird, muß die männliche Besetzung eine Würdigung erfahren. Wie bereits erwähnt, war es sehr voll, die Ladies vielbeschäftigt und gegen Ende des Abends auch ziemlich geschafft. Außer den ortsüblichen Herrschaften mit 20+ kg Übergewicht und Toppositionen innerhalb der Alterspyramide gab es da ein paar Spezialisten, die nachfolgend näher beschrieben werden sollen. Vorab der polcor-Hinweis, daß meine Formulierungen aus tiefstem Herzen freundlich und keinesfalls despektierlich gemeint sind. Los geht’s:

    Zunächst sah ich auf dem Tresen im Erdgeschoß ein eingeschweißtes DIN A4-Blatt, auf dem in holprigem Deutsch eine Art Künstler seine Dienste anbot. Wenn ich es richtig verstanden habe, tingelt er durch FKK-Clubs und malt kostenlos erotische Szenen, während er sich dabei einen runterholt.

    Zufälligerweise saß Mr. Artist neben mir im Garten, während Magda/PL eine Wespe tötete. Nein, nicht mit ihren Brüsten. Jedenfalls versuchte der Herr, mir seine Enttäuschung ob der actionarmen Vorstellung der Schieferhofdamen zu kommunizieren. Dabei nutzte er eine Mischung aus Französisch, einem lange ausgestorbenen Englischderivat sowie Händen und Füßen. Da meine Französischkenntnisse bescheiden sind, hahaha doppeldeutig schenkelklopf, verstand ich vielleicht die Hälfte. Deshalb sprang er auf, holte eine Arbeitsmappe und präsentierte sein Werkverzeichnis, eingeschweißt und abwaschbar.

    Dabei handelte es sich um naive Malerei, die mich stilistisch an Conny geht zum Zahnarzt erinnerte. Ehegatten mit Nachwuchs, der selbstredend nicht weiß, daß Papa kommerziell fremdgeht, weil Mutti ihn nicht in den Mund nimmt, kennen das Büchlein sicherlich. Der Inhalt seines Opus wäre allerdings nicht für Minderjährige geeignet, zeigte er doch – ich muß es so unromantisch formulieren – wildeste Fickereien in allen denkbaren Stellungen. Später verließ der Mann, möglicherweise ein verkanntes Genie, den Ort, ungepoppt und irgendwie unglücklich.

    Der zweite Exot lief mir im Laufe des Tages mehrfach über den Weg. Seine Erscheinung war insoweit ungewöhnlich, als es sich um einen bleichen und stummen Japaner in den 60ern handelte, bei dessen Europe in Five Days-Buchung etwas schrecklich schiefgelaufen sein mußte, stand er doch nicht etwa vor Neuschwanstein oder dem Heidelberger Schloß, sondern der Hausnummer 28 in famous Hennef. Beim Einchecken in die Sehenswürdigkeit nannte er als Name eine japanische Stadt, die mir von Reifenflanken bekannt vorkam. Wie auch immer, er schlich als nicht unsympathischer Fremdkörper eine Weile durch den Club, bis sich Mara/NL seiner mit den Worten „Ich poppe jetzt Yokohama“ annahm. Madame erschien gestern übrigens mit neuer Frisur im Sinn eines 5Tage-Barts. Golfspieler würden von einem gepflegten Putting Green, optimal für das kurze Spiel, sprechen. Nach dem Vollzug erwachte der Mann aus dem Land der aufgehenden Sonne und bedankte sich euphorisch und in bestem Englisch. Er erinnerte den Autor dabei ein wenig an Bon Scott am Ende der Liveversion von The Jack. Könnt Ihr ja mal nachhören.

    Ich schweife ab. Jedenfalls mußte der Mann wieder weg, zog sich um und vollzog eine Metamorphose: Weil das Taxi auf sich warten ließ, stand Mr. Roboto nun 10 Minuten lang in jenem Touristensetup im Garten herum, wie man es täglich auf dem Frankfurter (sic!) Römerberg im Hunderterpack bewundern kann. Zum perfekten Bild, bestehend aus beiger Jacke, Hut und diagonal getragener JAL-Tasche fehlte eigentlich nur noch die Nikon um den Hals. Und die 99 anderen Clones seiner Reisegruppe.

    Jedenfalls hat er was erlebt.

    Last but not least ist von einem Herrn zu berichten, der möglicherweise ebenfalls ein verkanntes Genie ist, diesmal allerdings auf literarischem Gebiet. Der dem indischen Subkontinent zuzuordnende Gast fiel dadurch auf, daß er sich permanent Notizen in ein ranziges Notizbuch machte. Ich gehe deshalb davon aus, daß Wollerosekaufe der kommende Charles Bukowski ist, zumal er später mit einer Fachkraft praktische Erfahrungen sammeln durfte.

    Genug gepapelt, zum praktischen Teil: Ich bin ein Loser. Meine Pläne, ein frühes Tor mit einer bewährten Lady zu schießen, wurden durch ständige Flugbuchungen der Konkurrenz vereitelt. Anna/PL, Svenja/D und Co. waren permanent unterwegs und nicht greifbar. Also schwenkte ich auf die Non-CDL Sandra/D um, und ließ mich eine halbe Stunde lang sehr angenehm massieren. Das hat sie gut gemacht, und auch die Erklärung, weshalb sie keine Unterwäsche trägt („zu warm“), leuchtete doch ein.

    Gegen 18.00 Uhr gelang es mir dann doch noch, mich Magda/PL in den Weg zu werfen und eine Reservierung zu vereinbaren. Es ist nicht nett, eine Frau auf ihre Titten zu reduzieren, deshalb vorab eine Würdigung des Rests, und wir fangen oben an: Sie ist ein Masurenkind, stammt also aus einem eher einsamen, ländlich geprägten Teil des gelobten Landes. Als nicht gerade scheue Person (Wespenkiller) könnte ich sie mir sehr gut bei einer Hausschlachtung oder dem Verprügeln eines betrunken nachhause kommenden (virtuellen) Ehemanns vorstellen. Außerdem ist sie smart und gebildet, so haben wir uns sehr schön über Herrn Woytyla und Radio Marya unterhalten.

    Figürlich ist sie ein Phänomen. Nach Analyse ihrer technischen Daten muß sie als leicht untergewichtig klassifiziert werden. Mit zwei Ausnahmen. Aus irgendwelchen Gründen hat sie der Herr mit zwei ziemlich großen, ziemlich hübschen und ziemlich echten Brüsten versehen, die in dieser Richtung affine Herren (ich gestehe freimütig, dazuzugehören) begeistern. Auf dem Zimmer findet die attraktive Optik ihre Entsprechung in engagiertem, hofwürdigen Service. Meine Herren: Magda/PL ist eine Empfehlung.

    Mittlerweile war auch mein Buddy erschienen. Da er einer eher wilden Ausübung seines Hobbys zuneigt und ziemlich geladen war, schnappte er sich $nameVergessen/RO und verbrachte nach eigenen Angaben eine wilde Zeit mit ihr. Daß auch danach noch ein bißchen Energie in ihr war, durften wir später mit ansehen, als sie sich nach einer Tanzstangenaktion rückwärts einparkend auf dem Gesicht eines wehrlosen Gastes niederließ. Ich habe das Rote in seinen Augen gesehen, ähnlich jenem Pathologen, der dem geldgierigen Neffen den Mord per Kissen an einer Erbtante anhand geplatzter Blutgefäße nachweist. Knapp dem Erstickungstod entronnen wollte er mehr und verschwand umgehend mit dem Karpatenkind im Zimmer. Das nenne ich mal eine gelungene Akquise.

    Kurz vor Ende der Veranstaltung sammelten sich einige ermattete Damen an Jessys Tresen und referierten über das, was Sperma so anrichten kann. Mir war ja schon bekannt, daß das alkalische Zeug in den Augen brennt, aber völlig neu ist die Geschichte eines wirklich schlecht zielenden Gastes, der (versehentlich?) ein Nasenloch beschoß und damit den Schnupfen der Empfängerin löste. Dies als abschließender kleiner Tip zur Selbstmedikation, falls das Nasivin mal alle ist.

    Der Bericht ist ein bißchen lang geworden, daher das kurze Ende: Etwas underfucked, aber bestens gelaunt erfolgte gegen 23.30 Uhr der Rücksturz zur Erde. Gegen 1.00 Uhr ins häusliche Gästezimmer geschlichen und grinsend eingeschlafen.
     
    2 Person(en) gefällt das.
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden