Best of Doppel-Doublette der Drag Queen im Bahama-Club

Dieses Thema im Forum "Best Off - Lesebuch für terminlose Zeiten" wurde erstellt von dev/null, 24. Mai 2008.

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  1. dev/null

    dev/null schwer polophil

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    Zum heutigen Tag der bulgarischen Aufklärung und Kultur soll berichtet werden von zwei familiären Doppelschlägen mit ebendiesen balkanösen Landeskindern sowie einer kleinen Typveränderung des Autors.

    Nach dem Abarbeiten familiärer Verpflichtungen stand am Donnerstagabend ein Höflichkeitsbesuch in Maintal an. Beim Eintreffen zur Happy Hour war der Damenbestand jedoch etwas reduziert, was mit der Ruhebedürftigkeit der strapazierten Fachkräfte nach dem wohl sehr heftigen Mittwoch erklärt wurde. Das geplante Ausleben polophiler Neigungen wurde deshalb zurückgestellt.

    Stattdessen entschloß sich der Verfasser dieser Zeilen, einen geruhsamen Fernsehabend unter ausgiebiger Passivbedampfung im Fernsehstübchen zu verbringen. Daraus wurde jedoch nichts, weil ich in die mir bislang unbekannten Hände von Steffi/BG fiel. Das heißt, die Hände sah ich wohl, allein mir fehlte der Glaube.

    Dieses Mitglied der Dreierband ignorierte jedenfalls im späteren Verlauf der Kommunikationshandlung schlicht, daß ihr mehr dem gemütlichen Stil zuneigende Gast bereits gekommen war. Der daraufhin dringlich vorgetragene Wunsch nach einer Erholungspause wurde CDL-seitig abschlägig beschieden. Stattdessen wurden jetzt mehr südlich gelegene Regionen des geschundenen Körpers mit Babyöl bedacht und – in Anbetracht des mittlerweile fortgeschrittenen Alters des Protagonisten – nach kurzer Zeit wieder in einsatzbereiten Zustand versetzt. Etwas Ähnliches ist mir schon mal mit Rita/LT aus dem Club, der das Essensproblem erkannt und praktisch schon gelöst hat, widerfahren. Penaten rulez.

    Nun gut, nach Abschluß der zweiten Halbzeit, die für den gemeinen best ager durchaus den sicheren Tod bedeuten kann, schleppte ich mich wieder ins Wohnzimmer, und ließ das Erlebte auf mich wirken. Zu weiteren Untaten unfähig, fuhr ich dann vor Mitternacht nach Hause.

    Am gestrigen Freitag traf ich nachmittags zum Kaffeekränzchen mit dem eigenartig humoresken numerobis ein. An dieser Stelle besten Dank an die Kuchenbäckerin für den geburtstäglichen Anschlag auf meine Bikinifigur.

    Die Damenriege war überaus erfreulich besetzt, und ich beschloß, mich in die Hände des zweiten verfügbaren Mitglieds der Dreierbande zu begeben, nämlich Cheyenne/BG. Die war zwar am vorherigen Tag bereits vor Ort und lungerte auch sehr lecker in der Sauna herum, hatte aber eigentlich frei.

    Neben dem wunderbaren Service spricht mich ihre saftige Figur an. Ich mag es, wenn Damen gut über den harten bulgarischen Winter gekommen sind und man sich an ihren Knochen keine blauen Flecken holt. Feminin, aber nicht fett.

    Nach der entspannenden Erstrunde fand ich mich wieder auf dem Fernsehsofa ein, auf dem gerade noch ein Plätzchen neben J[u|a]stin/PL frei war. Die erschien wie immer gut gelaunt, man könnte auch sagen: übermütig, unscheu, erschreckend.

    Plötzlich spüre ich Lippgloss an meinen Lippen. Zwar benutze ich im Zivilleben niemals Lippgloss, vermute vielmehr, meine Gattin hätte diesbezüglich berechtigte Einwände, aber ich war sicher, das ölige Gefühl verhieß nicht Gutes. Die polnische Hobbykosmetikerin aber applizierte reichlich davon, war von ihrem Werk begeistert.

    Ich dachte mir, kein Problem, das bekommst du zack wieder runter. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt auch, aber dann kam der Kajalstift. In Sachen Eyeliner war ich bis zum gestrigen Abend, ich gestehe es freimütig, Jungfrau, aber Madame setzte dem mit geschickter Hand ein Ende. Unter strenger fachlicher Anweisung (Augen schließen! Nach oben schauen!) wurden meine Wimpern wirklich hübsch gepimpt. Zum Abschluß des kosmetischen Amoklaufs erhielt ich dann noch typgerecht blauen Lidschatten und sah zu diesem Zeitpunkt aus, wie eine übel geschminkte Schwuchtel eben so aussieht.

    Aber es sollte noch viel schlimmer kommen.

    Einem spontanen Einfall folgend, sprang meine persönliche Leibkosmetikerin plötzlich auf, kam schreiend wieder und schleppte mich in das benachbarte Verrichtungszimmer. Völlig wehrlos, das heißt ohne mein Handtuch, stand ich nun vor ihr, wie Gott mich vor vielen, vielen Monden schuf.

    Nun habe ich ja unerschütterliches Zutrauen in die zimmerseitigen Fähigkeiten polnischer Fachkräfte, aber mit dem Überstülpen eines durchsichtigen Nylonkleidchens habe ich dann doch eher nicht gerechnet. Zusätzlich behangen mit einer irgendwie phallischen Halskette wurde ich zurück ins TV-Stübchen geschoben, natürlich unten ohne.

    Größentechnisch gab es ein kleines Problem, weil J[u|a]stin/PL und ich zwar einiges gemeinsam haben (u.a. die gleiche Kosmetiklinie), aber figürlich doch kleinere Abweichungen schlecht zu kaschieren sind, vor allem nicht bei einem durchsichtigen Fummel. Meine Hauptsorge galt dem wirklich kurzen Kleidchen.

    Soziologisch hochinteressant waren die Reaktionen der Anwesenden auf meine kleine Typveränderung. Unter den Damen, die mich herzlich als neue Kollegin („Roxanna aus der Ukraine“) aufnahmen, war durchgängig freundliches Interesse zu vernehmen. Wir social outcasts halten zusammen.

    Besonders Madame Bocuse überschlug sich mit fachlichen Ratschlägen (Beine rasieren) und spendete wortreich Trost (der erste Tag im Gewerbe ist immer schwierig etc.).

    Gemischte, eher abwesende Reaktionen dagegen von Herrenseite. Bob der Baumeister numerobis wandte sich mit Grauen ab, bei einem stark behaarten Gast meine ich auch einen leichten Würgereiz beobachtet zu haben. Das schmerzte und ließ die Erkenntnis reifen, daß ein wirtschaftlich erfolgreicher Nebenjob im mehr horizontalen Gewerbe wenig aussichtsreich erscheint.

    So entledigte ich mich schließlich des Hauch von Nichts, wendete mich nochmals Cheyenne/BG zu, massierte sie amateurhaft und verschleppte sie ein weiteres Mal nach oben. Bei der schweißtreibenden Aktion verlief die Schminke ein wenig, so daß ich später unter der Dusche mit reichlich Seife begann, das Zeug wieder runterzurubbeln. Mit einem Kaninchen im Tierversuch nicht unähnlich geröteten Augen schaffte ich das schließlich auch und hoffe jetzt, daß von der Schminkattacke nichts bei Youtube auftaucht. Diese Fotohandys sind mir unheimlich.
     
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