Oedt, im Spätsommer 1995: Willi69, den es virtuell damals noch gar nicht gab, räkelt sich zufrieden auf der Terrasse des glücklichen Gartens, nichts ahnend, daß er später einmal die verantwortungsvolle Position eines Hausmeisters bekleiden würde. Es war die Zeit, als die Welt noch in Ordnung war - Fortuna Düsseldorf und Bayer Uerdingen spielten in der Fußball-Bundesliga - und Clubbesuche noch echte Abenteuer darstellten: das Massenmedium Internet war noch in weiter Ferne, der geneigte Clubgänger mußte ohne Foren, Scouts, Club-FAQs und CF-Klassen auskommen. Natürlich gab es auch noch keine PHG-Liste. Düsseldorf, im Spätsommer 1995: Zur gleichen Zeit räumen Jupp Schmitz und Tante Käthe einen unscheinbaren Flachbau in einem Hinterhof der Landeshauptstadt auf. Sie wissen nicht so recht, wohin mit der chicen Eßecke, die in den 50er Jahren mal modern war. Hmm, haben da nicht vor kurzem in Oedt und in Gelsenkirchen 2 Saunaclubs eröffnet? Doch, doch, seinerzeit inserierte das PHG sogar noch in einschlägigen Kontaktmagazinen. "Laß uns um die Eßecke herum doch einen Club aufbauen", schlägt Jupp Tante Käthe vor, "zum Wegwerfen ist die Ecke viel zu schade!" Tja, und so nahm das Verhängnis seinen Lauf, das Blue Note ward geboren. In einem Raum von ca. 20 x 15 m, ohne Tageslicht und ohne störende Zwischenwände, wurden just ein paar Raumteiler installiert, ein neues Ofenrohr frei schwebend an der Decke angebracht, ein paar Matratzen scheinbar zufällig verteilt - der Platz reichte sogar noch für eine Dusche mit gelbem Gartenschlauch und eine Sauna, von der aus man einen Teil des sündigen Geschehens überblicken kann. Zum 50er-Jahre-Stil paßt auch der bunt gesprenkelte Fußboden, der gelbe Anstrich von Wänden und Decke sowie die bunten Glasscheiben, die offensichtlich originalgetreu belassen wurden. Für etwas Gemütlichkeit sorgen einige Drucke, abwechselnd Roy Lichtenstein-ähnliche Gesichter sowie Obststilleben. Sinn für Details verrät das Maggifläschchen, das das Ambiente perfekt abrundet. Die indirekte Beleuchtung ist ähnlich "hell" wie im Atlantis. Statt "Blue Note" wäre der Name "Yellow Submarine" allerdings wesentlich passender. Für die etwas Schüchternen gibt es 2 separate Zimmer, die man auch ohne die Clubräume zu betreten erreichen kann, und in denen Einzelservice geboten wird. Düsseldorf, irgendwann 1996: Willi69 möchte seinen Horizont erweitern und beschließt, mal im Blue Note vorbeizuschauen. Auf Bildern im HW etc. konnte er sich vorher einen Eindruck von der Damenriege verschaffen. Im Laufe der nächsten Jahre fällt ihm auf, daß die Bilder nie ausgetauscht werden. Er wird im Empfangsraum, der auch zu einer Arztpraxis passen würde, freundlich begrüßt. Im Umkleideraum bewundert er an der Wand einen Bericht aus der Sexy oder Schlüsselloch über den Club Luginsland in Brabach an der Sieg, ein damals recht bekannter Swingertreff (kennt den noch jemand?). Der Abend schleppt sich so dahin, rechte Stimmung will nicht aufkommen, fast alles spielt sich um einen großen Tisch ab, der an der Sauna steht. Schließlich faßt sich Willi69 doch ein Herz und spricht die einzige in Frage kommende Frau an. Die Holde gibt jedoch vor, auf einen Stammgast zu warten, so daß Willi69 den Ort der (Un-)Gastlichkeit unverrichteter Dinge wieder verläßt. Zum Glück gibt es ja noch Jasmin bei Keep auf der Mettmanner Straße, eine feurige Araberin mit großen Möpsen und glatt rasierter Muschi, die sich gern in alle 3 Löcher stoßen läßt und auch ZA praktiziert. So findet der Abend doch noch ein versöhnliches Ende. Düsseldorf-Rath, am 26.11.2002: 6 Jahre später läßt sich Willi69 von Ftotal überreden, dem Blue Note eine zweite Chance zu geben. Als kleiner Anreiz wird ein kostenloser Chauffeurdienst angeboten, den er dankend annimmt. Eintreffen kurz vor 19 Uhr. Der Parkplatz und der Eingangsbereich sehen noch genau so aus wie früher, einzig ein Handy scheint ein Tribut an die Neuzeit zu sein. Der Eintrittspreis beträgt jetzt 55 € (+ 5 € Pfand, die man bei der Schlüsselrückgabe retour erhält). Die Umkleidekabine kommt seltsam vertraut vor, der Club Luginsland lugt noch immer von der Wand. Dusche und Sauna verraten auch keine Umbauten. Durch eine einem Western-Saloon nachempfundene Schwingtür (gab´s natürlich damals auch schon) betritt man das um die Eßecke herum drapierte Matratzenlager. Der große Tisch vom letzten Mal mußte in einem Anfall von Modernisierungswahn weiteren 3 Matratzen weichen, vielleicht ist er auch einfach bloß zusammengebrochen. Zunächst steht auf den abgewetzten Hockern sitzend eine kleine Stärkung an, aus einem großen Bottich gibt es zur Selbstbedienung heiße Linsensuppe, als Ergänzung Käseeckchen, die gute Cabanossi, Schmalz (ohne Grieben), Schwarzbrot, Kekse und Lakritz. Wer möchte, kann die Suppe noch mit Maggi abschmecken. Zu trinken gibt es aus einem Automaten mehrere Kaffeesorten, sowie aus einem normalen (Bauknecht-?)Kühlschrank Wasser, Cola und Saft. Im Laufe des Abends sind ca. 8 Frauen anwesend, davon 2 Farbige. Alle wirken recht bieder und passen sich nahtlos dem Ambiente an. Die meisten von ihnen hätten vermutlich größere Schwierigkeiten, im PHG mehr als einen Gast pro Abend abzuschleppen. Es sind immer so 7-10 Gäste gleichzeitig vor Ort, die den Club im Kreisverkehr inspizieren (nerv hoch drei). Da Willi69 keine Frau ad hoc zusagt, macht er es sich in einem 3er-Abteil vor einem großen Fernseher gemütlich. Insgeheim denkt er, daß sich die Geschichte manchmal doch wiederholt. Es läuft ein Original-Sarah-Young-Film aus dem Jahre 1993, einer Zeit, als die Frauen zwar noch nicht rasiert, tätowiert und gepierced waren, dafür aber über Atomic Titten verfügten. Sarah nimmt mal diesen Schwanz in den Mund, mal jenen - mal reitet sie vorwärts, mal rückwärts, auch ein Sandwich verschmäht sie nicht - also nichts Aufregendes, dazu noch in Flimmer-Qualität. 55 € für einen Film aus der Anfangszeit des Farbfilmes schienen dann doch etwas überhöht, so daß sich Willi69 nach etwas Fickbarem umsieht. Zufällig sitzt ihm gegenüber ein dankbares Objekt, das den ganzen Abend noch nichts zu tun hatte. Vicky (Viktoria) ist der passende Name der Auserwählten, etwas unscheinbar-gelangweilt wirkend, über 30 und von Ftotal richtigerweise als Kandidatin vorausgesagt. Dunkle schulterlange Haare, Normalfigur, Hausfrauentyp, Tattoo am rechten Schienenbein. Der Service im Blue Note soll sehr uneinheitlich sein, daher beschließt Willi69, alles auf sich zukommen zu lassen und im Zweifel die 35 € für die Nummer in den Schornstein zu schreiben. Schon im 3er-Abteil geht's zur Sache, es wird ausgiebig geknutscht und gestreichelt. Hoppla, und dann fängt das Luder sogar in aller Öffentlichkeit an zu blasen, schöne Sitten sind das hier! Ehe noch Schlimmeres passieren kann, verziehen sich die beiden in ein Einzelabteil. Hier legt Vicky dann auch ihren Hüftumhang sowie ihre restlichen Hemmungen ab und beginnt mit einer Mund-Eier-Schwanz-Massage. Gar nicht mal so übel! Nach einiger Zeit will V. einen Gummi auspacken, aber W. ist noch nicht nach einpacken zumute. Also erfolgt geschickterweise ein Stellungswechsel, der erstmals auch ihre blitzblank rasierte und tätowierte Muschi zeigt. Holla! Dankbar läßt sie sich mit abgewinkelten Armen verwöhnen und versucht nicht, dem Liebesspiel Einhalt zu gebieten. Die Mumu schmeckt gut und wird auch schön naß. Leichtes Stöhnen unterstreicht den positiven Eindruck. Mal schauen, ob man nicht auch den einen oder anderen Finger auf Wanderschaft gehen lassen kann? O ja, man kann, erst einen, dann zwei, dann drei, dann vier, dann fünf, hoppla, mehr geht ja gar nicht! V. läßt sich jetzt völlig gehen und preßt den Unterkörper der Hand fordernd entgegen. So geschmiert, möchte W. jetzt auch das andere Loch erkunden. Ein Finger paßt problemlos in den Hintereingang, mit dem Daumen wird gleichzeitig die Muschi stimuliert. V. gefällt´s immer noch. Da geht doch noch was? Richtig, auch ein zweiter, dritter und vierter Finger dringen mühelos in den Anus ein. "Schade, daß Bierro mich jetzt nicht sehen kann," denkt Willi69, "er wäre sicher stolz auf mich!" Für den finalen Schuß gibt's alle Optionen, FT (ohne Schlucken) + 25 €, AV + 50 €. W. wählt ausnahmsweise die Sparvariante ohne Extras und beglückt V. von hinten. Insgesamt ein mehr als rundes Programm für 35 €, das zudem incl. Vorspiel deutlich über 30 min. gedauert haben dürfte. Nach Dusche, Sauna und einer weiteren Stärkung mit der köstlichen Linsensuppe wird der Abend dann gegen 22 Uhr beendet, da Ftotals Alibi zu Ende geht. Für den Besucher, der Clubs wie Atlantis, Oase und PHG gewohnt ist, stellt das Blue Note geradezu einen Kulturschock dar. Für das Gebotene ist der Eintrittspreis stark überhöht. Wer leicht zu Schwermut neigt, sollte den Club meiden. Die Betreiber sorgen wohl selbst für Kasse, Verpflegung und Sauberkeit, dienstbare Geister wurden jedenfalls nicht gesichtet. Ob der Einzelservice ohne Clubaufenthalt noch besteht, weiß ich nicht, die separaten Zimmer gibt es auf jeden Fall noch. Düsseldorf, im Jahre 2020: Die Eßecke ist nicht mehr zu retten, der letzte Sattler aus dieser Zeit gerade verstorben. Schweren Herzens trennen sich Jupp Schmitz und Tante Käthe von ihr und ersetzen sie durch eine hypermoderne Chrom-Leder-Garnitur der 80er Jahre.
Wow! Geiler Bericht lieber Kollege! Genial beschrieben, genau nach meinem Geschmack! Erstklassiger Sprachwitz! Danke für die nette Abwechslung im tristen Büroalltag!
Hallo Willi, ich war selber vor ein paar Wochen an einem Samstag im Blue Note und hab mich jetzt bei der Lektüre deiner Beschreibung des Ladens kaum noch eingekriegt...besser geht's nicht! Die Hälfte der Mädchen lag übrigens damals kaum ansprechbar auf einer der Bumsstätten und spielte mit ihren Handys rum. Ich hab dann aber doch noch Glück gehabt und eine recht nette Gespielin für die "Pflichtnummer" gefunden. Leider hab ich ihren Namen vergessen. In meinem Alter brauch ich mir auch nicht mehr alles zu merken hat mein Doc gesagt Gruss, Josephus