Wir treffen uns, um über Gott, seine Welt, den Sinn der Infiltrierung unseres Lebens mit Sexualität zu philosophieren. Mit elaboriertem Code, nicht auf dem Mund gefallen und dem Sex gegenüber positiv eingestellt trifft sich die Truppe im Block House am Adenauerplatz. Wir, das sind ein Informatiker, ein Filmregisseur, ein Bänker, ein Journalist und ein (Über-) Lebenskünstler. Unsere Einladung an eine temperamentvolle Spermaliebhaberin blieb unerhört, sodass die weibliche Perspektive des Themenspektrums von Orgien bis Orgasmus-Quickies fehlte. Eigentlich fassten wir ein Treffen mit Steak und Sperma ins Auge, wobei unser Wunsch nach der ausgesprochen theoretischen Erörterung des Sachverhalts beim Steakessen einem gemeinschaftlichen rein praktisch orientierten Schnellspritzen auf unsere Tischdame des Restaurants folgen sollte, doch unerfüllt blieb. Während beim Essen die Vorfreude auf den ejakulativen Nachtisch, den wir ihr ins Gesicht zu kredenzten gedachten, im Hosenschritt anschwoll. Nach dem Mahl wollten wir auf dem Kudamm zum nächsten Stadtmöbel spazieren, die Hosen runterlassen, zu Wall-Wichser mutieren, die die vor uns kniende Frau hemmungslos mit warmem Liebesglibber schminkten. Hätte ein Frau Lust, beim nächsten Mal als Gesprächs- und Anspritzgästin dabei zu sein? Wir tun auch nichts, wir reden und spritzen bloß! Im Block House begrüßt uns die Kellnerin mit ihrem Vornamen, sie heißt Hilde, und wünscht uns einen guten Aufenthalt. Bedient uns heute also doch noch eine Frau. Nachdem alle Mann ein Steak orderten beginnt die Runde zaghaft aus ihren bisherigen außerhäuslichen, empfehlenswerten und skurrilen Sexerfahrungen zu erzählen: Sandisorgas morgendliche erotische Spaziergänge am Insulaner, die ganztägigen Gangbangs beim kleinen Türken von Kreuzberg, die einst so glorreichen Valeriaintim-Gangbangs, die kostenlosen Pornofilmdrehs bei Inflagranti, die hygienisch bedenklichen Aufenthalte im Mondschein, die hoffnungslos überspritzten Erlebniskino-Massenbesamungen, die Keller-Events bei den Wichsfreunden, die geniale Idee des Melktaxis von Sylvia, die heimeligen Gesichtsbesamungen in der platzangstfördernden Berlinpleasure-Minibehausung von Don Gallo, die Matratzen-Events bei Markus in Charlottenburg und die zahlreichen netten privaten Erfahrungen, die dem jeweiligen Erzähler gerade dann in bleibender Erinnerung hafteten, wenn nicht die eigentliche Sexaktivität sondern die außergewöhnliche Gesamtsituation im Gedächtnis blieb. Ein Kollege vertraut uns seine gelungensten, privaten Versuche an, sein Sperma loszuwerden: im KaDeWe in der Umkleidekabine, im Nobelrestaurant auf den großzügig bemessenen Marmortoiletten. Keine hätte was gemerkt. „Du, so manche Dame hat ja mehr Metall zwischen den Beinen als Klingeltöne auf dem Handy“, sagt ein Gruppenmitglied, womit er für den ersten Brüller am Tisch sorgt. „Meine Erfahrung aus 25 Jahren Frauengeschichten: Frauen sind viel phantasievoller als Männer, aber sie brauchen sehr viel Vertrauen und wollen vorab erst einmal deine Phantasien hören, damit sie sicher sein können, dass sie zu den ihren passen.“ So pointiert die Aussage auch sein mag, so ist sie trotz eines Glases Rotwein nüchtern formuliert. Männer ständen in Punkto Phantasie immer in einer Bringschuld gegenüber der Frau. Männer müssten gegenüber Frauen immer in Vorleistung treten, ob sie denn überhaupt sensibel, kreativ und verlässlich mit erotischen Gedanken zu spielen verstünden. Wir sind uns am Tisch einig, entscheidend bei einer Frau ist nicht ihr Aussehen, ihre Konfektionsgröße oder ihr perfektes Make-up. Entscheidend ist ihre Lust an der Sexualität und das es phantasievoll zur Sache geht, was im professionellen Bereich eher selten und im privaten Bereich häufiger zu finden ist. Bei einem Brainstorming tüfteln wir aus, welche Phantasie wir als fünfköpfige Gruppe gegen ein Taschengeld gerne mit einer Stammfrau auslebten. Bist du die Berlinerin, die auf unserer Wellenlänge schwimmt? Unsere Ideen: • Breakfast with Bums Wir frühstücken gemeinsam und nach einer Weile wartet auf der Herrentoilette unsere Stammfrau, wobei wir einer nach dem Anderen aufstehen, um ihren einen kurzen Besuch auf dem Restaurant-WC abzustatten. • Rasieren ohne Blamieren Wir werden von unserer nackten Stammfrau nacheinander eingeseift und dann im Schrittbereich rasiert. Nachdem alle glatt geschniegelt sind, saugt sie Einen nach dem Anderen genüsslich aus. • Nümmerchen auf Mittelinsel Wir suchen uns ein von Büschen uneinsehbares Plätzchen mitten auf einer Verkehrsmittel und treiben es dort leiser als der Straßenlärm. • Kinobesuch mit Handjob Wir fahnden nach einem miserabel besuchten Kinofilm, verteilen uns im ganzen Kinosaal, und unsere Stammfrau setzt sich mal kurz zu jedem, um ihm mit der Hand am Penis den langweiligen Film zu verschönern. • Parkwichsen aufs Oberteil Wir treffen uns im dunklen Park mit einer diesmal unberührbaren Frau, der wir aus eigenen Antrieb einfach mal eben auf ihren schwarzen Pullover ejakulieren. • Bürgersprechstunde im Rathaus Unsere Stammfrau spricht uns mundartlich auf der Toilette an, bis uns weißer Schaum vor dem Schwanz steht. • Einkauf mit den Shoppingexperten Wir gehen mit unserer Stammfrau wahlweise in ein Schuhgeschäft oder kaufen ihr ein Kleid. Natürlich muss sie ganz viel anprobieren und uns vorführen. Wir schauen dann gerne mit Augenmaß, ob das gewählte Stück passt und kontrollieren den Sitz per kontrollierenden Handgriff, wobei unsere Hand schon mal an eigentlich nicht kaufrelevanten Stellen antatscht. Danach gehen wir gemeinsam auf ein Wall-WC und weihen wir die neuen Schuhe oder das neue Kleid, was sie hier für uns anzieht, ein, indem wir draufspritzen. • Macho-Frau im Zigarrenclub Breitbeinig, vollkommen nackt und völlig ungeniert raucht unsere Stammfrau im Clubsessel eine dicke Zigarre und wir löschen die Zigarrenglut mit unserem Liebessaft aus. In drei Monaten trifft sich unsere zuverlässige, fünfschwänzige Herrengruppe wieder und würde gerne eine unserer Phantasien mit dir realisieren. Oder schwebt dir da etwas ganz Ähnliches nach deinem Gusto vor? Lass es uns unbedingt wissen.